Freitag, 16. März 2018

Frida Khalo


von Bea Bernasconi

Im Museo delle Culture, MUDEC,  in Mailand ist zurzeit (noch bis am 3. Juni) eine Ausstellung mit Frida Khalo’s Werken zu besichtigen.
Frida Khalo
Leider war das Fotografieren nur mit dem Telefon erlaubt und die Lichtverhältnisse waren nicht ideal. Ausserdem hatte es wahnsinnig viele Besucher, was alles noch ein wenig erschwerte. Es waren nicht sehr viel Bilder von Frida ausgestellt, dafür unzählige Briefe, Zeichnungen und Fotografien.

Es ist schwierig eine Ausstellung mit Frida Khalo’s Werken zu organisieren. Zum einen umfasst das Gesamtwerk nur 144 Gemälde, davon sind 55 Selbstbildnisse, zum anderen verfügte ihr Ehemann Diego Rivera, dass die Exponate des Museums Casa Azul in Coyoacán niemals Mexiko verlassen dürfen.

Frida Khalo ist die wohl berühmteste Malerin Mexikos. Sie wurde 1907 in Coyoacán geboren. Schon als kleines Kind hatte sie gesundheitliche Probleme, man spricht zum einen von einer Spina Bifida, aber auch von einer Poliomyelitis (Kinderlähmung). Nichts desto trotz trieb sie als Kind viel Sport und besuchte die «Escuela National Preparatoria», eine der besten mexikanischen Schulen.

Fridas Vater hatte sie zu seinem Lieblingskind erkoren und führte sie in die Kunst des Fotografierens ein. Sie lernt dadurch früh genaues Beobachten.

Am 17 September 1925 erleidet Frida Khalo einen schweren Unfall. Die Malerin wird Ihr ganzes Leben an den Konsequenzen der schwerwiegenden, multiplen Frakturen leiden. Aber entgegen aller medizinischer Prognosen lernt Frida wieder gehen.

Porträt Alicia Galant
Während ihrer langen Bettlägerigkeit fängt Frida an zu malen. Ihr erstes Bild ist das Porträt Ihrer Freundin Alicia Galant.

1929 heiratet sie den 20 Jahre älteren Diego Rivera, damals schon ein weltberühmter Maler, dank seiner politischen Murales.

Unfall, 17. September 1926

Selbstbildnis mit Dornkette, 1940
Infolge des Unfalls erlitt sie mehrere Fehlgeburten. Diego Rivera war ein Frauenheld und hatte andauernd Affären, was Frida vorerst nicht allzu stark zu stören schien. Sie selbst hat vielfache aussereheliche Beziehungen sowohl mit Männern als auch mit Frauen. Die Affäre Diego's mit Ihrer geliebten, jüngeren Schwester Cristina konnte sie aber nicht ertragen. Frida trennt sich 1939 von Diego und lässt sich sogar scheiden, aber ein Jahr später heiraten die beiden wieder. Es scheint so als ob Frida ohne den von ihr abgöttisch geliebten Diego nicht leben kann. Dies kommt auch in Ihren Bildern häufig zum Ausdruck.


Selbstbildnis 1943 (Diego in meinem Kopf)
Wurzeln, 1943
Das Malen wurde für Frida Khalo zum Ausdruck ihrer Qualen, sowohl der körperlichen als auch der seelischen. Sie malte, was in Ihrem Leben und um sie herum passierte. Ihre Bilder geben Gefühle wider, das ist eine Neuigkeit. Frida Kahlo liebt Ihre Heimat und ist ihr sehr verbunden und drückt dies auch in Ihren Bildern immer wieder deutlich aus.


Atombombe, 1951
Drei wichtige Ausstellungen waren ihr gewidmet: 1938 in New York, 1939 in Paris. Erst 1953 wurden ihre Werke erstmals in einer Einzelausstellung in ihrer Heimat gezeigt, eine Anerkennung, die sie sich schon lange gewünscht hatte.

Ihre Bilder haben für mich eine starke Ähnlichkeit mit denjenigen von Salvador Dalí, aber auch mit «Ex voto» Bildern. «Ex voto» sind Bilder die der Kirche oder einem Heiligen offeriert wurden als Fürbitte oder als Dank. Sie beinhalten in bildlicher Form die Bitte oder den Dank für etwas das jemandem wiederfahren ist und enthalten immer auch schriftliche Mitteilungen. Dies kommt sehr häufig auch in Frida Khalo’s Bildern vor.

Die Malerin starb 1954, erst 47-jährig, offiziell an einer Lungenembolie, Freunde schlossen aber einen Selbstmord nicht aus.

Zu Lebzeiten stand Frida immer im Schatten ihres Ehemannes Diego Rivera. Nach ihrem Tod war es lange Zeit still um sie, bis sie zu Beginn der 70er Jahre während der Frauenbewegung wiederentdeckt wurde. Seitdem gab es zahlreiche Ausstellungen und ihre Popularität ist stetig steigend.



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