Freitag, 18. Dezember 2015

"teximus 2"

von Judith Mundwiler

Erinnern Sie sich noch an die Ausstellung "teximus1" vom März 2014 in der Altstadthalle in Zug?
Damals hatten wir TAFch-Frauen die Idee von einer Ausstellung, welche die Textile Kunst verbindet, in die Tat umgesetzt. Und der Anlass war ein Riesenerfolg. Beim Publikum, als auch bei den Künstlerinnen.
Der Titel "teximus" entstand durch die Suche nach einem Schlagwort, welches das Verbindende vom Textilen in der Kunst ausdrückt.
Das Wort "texere" kommt aus dem Lateinischen. Wir finden in verschiedenen Stammformen vom Wort Begriffe wie "weben, flechten, anzetteln, zusammenfügen, verfertigen, errichten, bauen" .

Und gerade dieses "Zusammenfügen und Verflechten" ist unsere Motivation, die Ausschreibung ein zweites Mal unter dem Titel "teximus2" durchzuführen.

Die Erfahrungen vom ersten Mal haben uns gezeigt, dass wir die grosse Arbeit der Organisation zum Teil vereinfachen müssen. Wir sind vier Frauen, die nebst ihrer beruflichen, künstlerischen und familiären Arbeit diesen Event stemmen werden.
Wir haben nach der letzten Ausstellung ein genaues Dossier angelegt, wo jeder Arbeitsgang, jede Liste, jedes Budget und alle Adressen festgahalten sind. Damals hat noch Cécile Trentini bei uns mitgarbeitet und sie hatte dieses Dossier zusammengestellt.

Ein ganz grosser Aufwand war die Jurierung der Bewerbungen. Damals wurden die eingesandten Fotos auf CD einzeln herauskopiert, anonymisiert und in einer Powerpoint Präsentation der Jury vorgestellt. Die Jurierung dauerte einen ganzen Tag in intensiven, genau festgelegten Abläufen.

Wir haben nun für die Jurierung von "teximus2" ein anderes Vorgehen gewählt.
Und zwar ist das ein spezielles Online Portal, wo die Fotos und die Angaben zum Werk von den Kunstschaffenden in einer einfachen Art und Weise hochgeladen werden können. Ebenfalls wird die Bezahlung der Einreichungsgebühren direkt über dieses Portal erfolgen.
Vielleicht kennen Sie dieses Prozedere von den Ausschreibungen bei SAQA schon? Das bewährt sich bestens und es entlastet uns vier Frauen enorm.
Wir werden zu gegebener Zeit ganz genau informieren, wie diese Online-Anmeldung gemacht werden muss. Es wird also auch für weniger versierte ComputerbenützerInnen keine Sache sein, dies zu bewerkstelligen!

Seit ein paar Wochen haben wir eine ganz tolle Unterstützung bekommen für die vielen Schreibarbeiten, sowie auch zur Betreuung der "Textilen Landkarte". Unsere "Perle" heisst Anette Wilkes. Sie ist seit dem Start von unserem Blog eine treue Begleiterin und Kommentatorin unserer Beiträge. Wir sind seeeehr froh, um die Unterstützung von Anette und ich möchte an dieser Stelle hier ein herzliches DANKESCHÖN an Dich, Anette, aussprechen!!!

Wir vier Taf Frauen, Grietje van der Veen, Ursula Suter, Gabi Mett und ich freuen uns riesig auf unser nächstes gemeinsames Abenteuer mit "teximus2" und sind gespannt auf Ihre Bewerbungen!
Sie können die genauen Teilnahmebedingungen hier nachlesen, in Deutsch und in Französisch. Auch auf unserer Webseite www.tafch.ch finden Sie ab nächster Woche die Bedingungen zum Herunterladen.
Wir weisen darauf hin, dass die Ausschreibung auch in Französischer Sprache erhältlich ist. Die Korrespondenz wird aber von unserer Seite in Deutsch geführt. Sie können sich von Ihrer Seite her in Französich an uns wenden. Aber wir werden Ihnen in deutscher Sprache antworten! Die Interessierten in der französichen Schweiz lernen in der Schule ja Deutsch und umgekehrt.
Die Interessierten aus der italienischsprachigen Schweiz melden sich bitte bei uns, wenn es Probleme mit der Verständigung gibt!







Das Foto vom Mittwoch zeigt einen Weg, der irgendwo in der Ferne verschwindet. Es ist offen, wo er hinführt.
Wir hoffen, dass er sich irgendwann nächstes Jahr mit Ihrem Weg kreuzt und freuen uns auf viele interssante Begegnungen mit Menschen, die wir wir an dem Textilen in der Kunst Freude und Interesse haben!

DANKE, dass Sie uns dieses Jahr im Blog begleitet haben!

Ich wünsche Ihnen nun ganz schöne Festtage und für das neue Jahr viel Zeit und Musse, um vielleicht ein Projekt für "teximus2" anzupacken.

Wir gönnen uns nun bis zum 13. Januar eine BLOG-Pause. Ursula wird Sie dann wieder zum neuen Jahr beglücken mit einem neuen Post!

Herzliche Grüsse im Namen von allen TAFch Frauen
Judith Mundwiler

P.s.
Hier noch ein Ausstellungstip:
Im Museum für Gestaltung in Zürich läuft noch die Ausstellung: "Der Textile Raum"

Beschreibung der Ausstellung: "Die Textilkunst erlebt derzeit eine Renaissance. Die Ausstellung «Der textile Raum» im Museum Bellerive spannt den Bogen von kunstgewerblichen Raumtextilien der 1910er Jahre bis zum zeitgenössischen Design. Sie zeigt den Stellenwert der Schweizer Textilkunst im internationalen Kunstkontext und dokumentiert die eindrücklichen Karrieren ihrer Protagonistinnen an virtuosen Objekten und zahlreichen Zeitdokumenten.
Vor rund hundert Jahren lenkte die Dada-Künstlerin Sophie Taeuber-Arp als Lehrerin an der Kunstgewerbeschule Zürich die floralen Stickereien ihrer Schülerinnen auf geometrische Wege und leitete damit den innovativen Umgang mit textilen Techniken ein. Als bedeutende Netzwerkerin für die Schweizer Textilkunst gilt ihre Schülerin Elsi Giauque, deren kineastische Raumskulpturen heute zu den Ikonen der Textilkunst zählen. In der Blütezeit dieser «Fiber Art» entstanden markante Tapisserien, die in öffentlichen Bauten starke architektonische Akzente setzten. Designer wie Trix und Robert Haussmann legten extravagante Entwürfe für den Privatbereich vor. Die Ausstellung zeichnet diese Entwicklung nach und verwebt Textilkunst und -design zu einem spannenden Netz
."

Besonders Empfehlenswert ist die Führung am 30. Januar um 14.00h. Ausstellungsgespäch  Klassentreffen –
Gespräche mit ausgestellten Künstlerinnen
und Zeitzeugen

23.10.2015 - 21.02.2016
Di–So 10–17 Uhr
Museum Bellerive


P.s.P.s.
Wenn Sie gerne noch etwas musikalisches sehen und hören möchten, habe ich hier ein Video gefunden, wo eine Garnrolle die zentrale Rolle spielt.....
Link zum Video von Julia Holter

Mittwoch, 16. Dezember 2015

Freitag, 11. Dezember 2015

Der Fels

von Grietje van der Veen

Der Fels ist Grundlage, Fundament, Basis. Er garantiert Stabilität und ewige Beständigkeit.

Mose schlug mit seinem Stab auf einen Felsen und mit Gottes Hilfe sprudelte daraus Wasser.
Die Gesetzestafeln vom Berg Sinai wurden in Stein gehauen. So wurden sie für die Ewigkeit festgelegt.


Auf einem rollenden Stein wächst kein Moos.
Sisyphos musste als Strafe für sein schlechtes Benehmen einen großen Stein einen hohen Berg hinaufrollen. Kurz bevor er das Ziel erreichte, rollte der Stein wieder in die Tiefe, so dass er immer wieder von vorne anfangen musste. Camus meinte, man müsse sich Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.
Ein Fels in der Brandung
Träume von Fels weisen auf Stabilität in der realen Welt hin. Häufig steht der Fels für Idealismus, innere Festigkeit, Ausdauer, Standhaftigkeit und unerschütterliches Selbstvertrauen.
Orpheus konnte Steine mit seinem Gesang erweichen. Gemäss dem Mythos von Prometheus haben Felsen den Atem des Menschen konserviert.


Jesus sagte zum Petrus: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.

Gesteinsformation, gesehen in Petra (Jordanien)

Ich wünsche Ihnen allen schöne Festtage in dieser zurzeit so instabilen Welt.





Mittwoch, 9. Dezember 2015

Wordless Wednesday

von Grietje van der Veen


Montag, 7. Dezember 2015

In eigener Sache

Weihnachtsaktion und offenes Atelier 
von Grietje van der Veen

Wir sind alle zurzeit eifrig dabei, Weihnachtsvorbereitungen zu treffen und uns Gedanken darüber zu machen, was wir unseren Lieben schenken wollen. Haben Sie schon daran gedacht, Ihren Quilt- und Nähfreundinnen etwas Spezielles für ihr Hobby zu schenken? In meinem Online-Shop HIER finden Sie einige Ideen.
 
Alle Produkte sind den ganzen Monat Dezember um 15% reduziert.

Im online Sortiment erhältlich sind u.a.:
-  WonderFil Rayon Garne in Sets zu 10 Spulen, die sich wunderbar eignen für Maschinenstickereien in aufeinander abgestimmten Farben. Es gibt Sets in rot, pink, blau, grün, gelb, orange, lila und grau, sowie drei verschiedene Sets mit variegated Garnen
- Zwei verschiedene Sorten Tyvek, die gefärbt und geschrumpft, Ihre Grusskarten und Geschenkpackungen oder den Weihnachtsbaum schmücken könnten
- Procion Reaktivfarben zum Färben natürlicher Stoffe
- Transferfarben in Pulverform zum Färben und Bedrucken synthetischer Stoffe
- InkAid, eine transparente Flüssigkeit, mit der Stoffe imprägniert werden. Die Stoffe können nach dem Trocknen ohne Hilfe eines Trägerpapiers durch den Tintenstrahldrucker geführt werden. Ideal für Fotos oder Texte in einer Stoffcollage.

Wichtig jedoch ist vor allem, dass mein Atelier bis zum 23. Dezember jeweils von Mittwoch bis Samstag von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet ist. Ich gebe Ihnen/Euch gerne Auskunft über textile Techniken, Produkte und die Kurse, die im ersten Halbjahr 2016 ausgeschrieben sind. Selbstverständlich wird das leibliche Wohl nicht vergessen. Ich freue mich auf ein geselliges Beisammensein.

Nun wünsche ich allen eine schöne Adventszeit,

Grietje van der Veen


Freitag, 4. Dezember 2015

Eine "alte" Liebe!

von:
Gabi Mett

Die Adventzeit beginnt. Eine Zeit, in der man gerne zur Ruhe kommen möchte. Mit allen Sinnen kann man diese Zeit genießen, wenn man sich ein wenig darauf einstimmt.

Vielleicht kann ich Ihnen mit den folgenden Fotos ein kleines Adventtürchen öffnen.

Flachsgarn
Hanf- und Flachsgarn



Leinengarne

ein alter Leinenstoff- ein sogenanntes Mangeltuch

eine inspirierende Naht

glattes feines gebleichtes Leinen

ein kleiner Schatz

auf einen Morgen Land
ist meine Wäscheaussteuer gewachsen

ein Morgen gibt 375 Pfund
spinnfähige Flachsfaser

Daraus webt man:
380 m feines Leinen, 80 cm breit
195 m grobes Leinen, 80 cm breit

ein Morgen Flachs:

meine Aussteuer

2 Dutzend Bettücher
2 Dutzend Bettbezüge
4 Dutzend Kopfkissenbezüge
6 Tischtücher
3 Dutzend Mundtücher
4 Kaffeedecken
2 Dutzend feine Handtücher
3 Dutzend Werghandtücher
5 Dutzend Geschirrtücher
2 Dutzend Stallhandtücher
Vorhänge für 6 Fenster

(unbekannter Herkunft)


so schöne Strukturen

ein Handtuch aus dem Jahr 1928

noch mehr Handtücher







und dann...

Leinenstückchen werden verarbeitet

es sind schon viele Elemente entstanden

mal sehen, was im nächsten Jahr draus wird!

das ist meine "alte" liebe

leinenstoffe
leinentücher
leinengarne

sie duften nach erde
fühlen sich phantastisch an
inspirieren
erinnern an unsere ahninnen
verbinden uns mit den vorfahren
 und die mühsal
diese stoffe herzustellen
fordert großen Respekt


so empfinde ich es jedenfalls
und auch so:


das textile ist nicht nur schön

es ist uns immer sehr nah
berührt alle unsere sinne
wenn wir mit textilien und
textilen techniken gestalten,
werden alte, bekannte,
erfahrene, erlebte bilder
in uns lebendig.
wir erwecken sie zu neuem leben
und fügen unsere zeit hinzu

Mittwoch, 2. Dezember 2015