Mittwoch, 31. Juli 2013

Zwei Kurse im Textilen Zentrum Haslach

von Grietje van der Veen

Haslach an der Mühl ist eine kleine Ortschaft in Obererösterreich am Südrand des Böhmerwaldes, nahe der tschechischen Grenze. Der Ort und seine Umgebung waren jahrhunderte lang ein wichtiges Zentrum für die Leinenindustrie und sind es teils noch heute.

Die ehemalige Textilfabrik Vonwiller, in der früher Hunderte Menschen beschäftigt waren und die das gesamte wirtschaftliche und soziale Leben der knapp 3000-Seelen-Gemeinde maßgeblich prägte, musste 1999 schließen. Darauf erwarb die Gemeinde das Gebäude. Heute beherbergt die Fabrik Veranstaltungssäle, ein Restaurant, eine Musikschule, das Museum Mechanische Klangfabrik, Sozialeinrichtungen und verschiedene Firmen. Mit dem Ankauf einer zweiten Textilfabrik in unmittelbarer Nachbarschaft wurde das Areal noch erweitert.

Im Textilen Zentrum Haslach befindet sich ein beeindruckendes Webereimuseum, in dem wir anlässlich einer Führung die Leinenweberei in allen Verarbeitungsschritten der Flachsaufbereitung und die Entwicklung der Handwebstühle kennen lernen durften.






Der 1991 gegründete Verein „Textile Kultur Haslach“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Textilkultur in ihren vielen Ausprägungen zu fördern. Jedes zweite Jahr findet die "Textile Kultur Haslach", ein großes Sommersymposium statt. Während der 14-tägigen Veranstaltung finden Kurse rund um das Weben am Handwebstuhl statt. Es werden aber auch andere textile Techniken von anerkannten KursleiterInnen aus mehreren Ländern vermittelt. Workshops, Ausstellungen und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm sind hervorragend organisiert.


Kurs "Glasperlenschmuck"


Kurs "Stricken"

Jährlich veranstaltet der Verein auch den weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannten Webermarkt. Rundum den Marktplatz präsentieren von einer Jury ausgewählte Textilschaffende aus ganz Europa hochwertige Produkte und individuelle Kreationen. Da fällt es schwer, sich nicht verführen zu lassen. Ich jedenfalls habe bedeutend mehr gekauft, als ich mir vorgenommen hatte.

In der ersten Woche besuchte ich den Kurs „Metall begegnet textile Techniken“ bei Eszter Mayer und in der zweiten Woche „Papier – das Buch als Medium“ bei Beatrix Mapalagama. Am kommenden Freitag werde ich über den ersten Kurs berichten, vier Wochen später über den zweiten.

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